Tod und Halloween
Tod und Halloween in Togo
06.11.2021
Tod und Sterben in Togo
In dieser Woche ist es passiert. Julia hatte ihren ersten Toten. Sie hat ihn gemeinsam mit einem Kollegen durch das Haus transportiert. Die Wege sind dabei so uneben, dass der Verstorbene fast vom Wagen gefallen wäre. Dann musste sie ihn gemeinsam mit dem Kollegen auf einen anderen Tisch heben, wobei der Verstorbene dem Kollegen fast entglitten und heruntergestürzt wäre.
Sättigung bei 20%
In einem anderen Fall sank die Sauerstoffsättigung bei einer Patientin zeitweise auf 20 Prozent. Die umstehenden Kollegen nahmen das offenbar stoisch zur Kenntnis. Nach einiger Zeit stabilisierte sich das zwar wieder, aber Julia wusste, dass dieser Sättigungsverlust Schäden hinterlassen musste. Die Frau starb am nächsten Tag. Man muss dazu wissen, dass auf der Intensivstation auch Schlaganfall-Patienten sind. Ich verstehe es so, dass es mehr eine Aufbewahrungsstation für solche Patienten ist. Man muss für die benötigte bildgebende Ausrüstung nach Lomé fahren. Zwei Stunden über Holperstraßen und wieder zurück. Das macht man wohl eher selten.
Die junge Mutter
Ein weiteres Beispiel ist eine junge Mutter. Vielleicht 19. Hat gerade entbunden und eine Lungenentzündung an der sie aller Wahrscheinlichkeit nach sterben wird, weil es an den notwendigen Medikamenten mangelt.
Und wieder die Hilflosigkeit
Als Vater ist man viel zu weit weg. Du willst hingehen und sie in den Arm nehmen. Das sind ziemlich viele schlimme Erlebnisse in ziemlich kurzer Zeit. Man ist nicht da, ist hilflos. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Kids vor Ort (es sind halt alles "Spät-Teenager" mit ihren 18, 19 Jahren) klug genug sind, um sich auszutauschen und Raum zu bieten, um das Erlebte zu verarbeiten. Aber soweit ich gehört habe, sind sie es offenbar nicht.
Halloween in Togo
Wenn das Leben solche Untiefen bietet, dann braucht es positive Erlebnisse. Kleine Feiern gibt es regelmäßig. Importiere Feiern wie Halloween schaden nicht.
Und so wollte man auch in Kpalimé man Halloween feiern. Bekanntlich gehören dazu geschnitzte Kürbisse.
Sieht doch prima aus, so ein Kürbis, oder?
War aber gar kein Kürbis. Tatsächlich gibt es offenbar keine Kürbisse in Kpalimé. Daher hat man sich mit Wassermelonen beholfen. Davon gibt's genug. 😂
Bei der Gelegenheit: schaut unbedingt noch mal in die LINKS. Dort sind inzwischen auch die Blogs von Meike und Matti verlinkt. Es lohnt sich unbedingt. Tolle Bilder und wunderschöne Eindrücke.
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