Eine Klo-Tür zum Advent

 Eine Klo-Tür zum Advent!

04.12.2021
Meike, Lucie und Julia haben einen Grund zum Jubeln, denn nach gut zwei Monaten hat die Toilette endlich eine Tür!

Was das wirklich bedeutet wird klarer, wenn man mal einen Blick auf den (nicht ganz maßstabsgetreuen) Grundriss wirft. Wollten Meike, Lucie oder Julia ihr Zimmer verlassen, dann mussten Sie zwangsläufig am offenen Klo vorbei. Da keiner beim Duschen oder Toilettengang beobachtet werden wollte (oder umgekehrt dort jemanden zu sehen bekommen möchte), hatte man sich darauf verständigt, dass niemand sein Zimmer betreten oder verlassen darf, wenn das "Bad" besetzt ist. Das war für alle Betroffenen nicht besonders schön...


Ein Rundgang
Wo wir gerade dabei sind, lade ich euch einmal zu einem kleinen Rundgang ein. Die Bilder sind nicht besonders, da ich sie nur aus einem Handy-Film abfotografiert habe. Das wird euch ein wenig die Wohnsituation verdeutlichen. 😎

Hier ein Blick auf die Veranda des Appartementhauses

Links davon steht die berüchtigte Wassertonne, die in den ersten Wochen stets mit dem Brunnenwasser des Nachbarn befüllt werden musste und sodann als "Quelle" für das Dusch- und Toilettenwasser diente.

...und der Durchgang zum Nachbarn...

Auf der Veranda gibt es ein Sofa

Im Gemeinschaftsraum gibt es neben Stühlen einen Esstisch und ein Sofa



So sieht das Bad aus:



Und Julias Bett habt ihr ja schon mal gesehen. Inzwischen ist es allerdings total dekoriert, zum Beispiel mit Fotos aus der Heimat, die sie oben auf das "Dach" gelegt hat, aber auch die Wände sind damit dekoriert. Für den Fußboden haben die Damen sich auf dem Markt inzwischen einen kleinen Teppich besorgt. Ein Jahr ist zu lang um es nicht gemütlich zu machen. 

Hier ein Bild von den glücklichen Jägerinnen mit erlegter Teppich-Beute:


... und entspannt auf dem Fell der Beute:

Gegen Heimweh hilft Sport sehr ... besonders wirksam bei den durchschnittlichen 35°Celsius im Schatten (95°F). Hier gemeinsam mit Lizanne, die nebenan im Centre ihr Zimmer hat:

Ich kann gar nicht sagen wie froh ich bin, dass Julia so tolle Menschen in Togo gefunden hat. Worst Case wäre die Unterbringung in einer sauertöpfischen Familie gewesen, die sich nur des Geldes wegen zur Aufnahme bereit erklärt hat Wäre ja möglich gewesen. Aber nicht im besten Fall hätte ich mit einer 9-köpfigen Teenagergruppe gerechnet, die gemeinsam alles erkundet. 

Trockenzeit
Es beginnt jetzt übrigens die Trockenzeit. Togo hat, im Gegensatz zu Deutschland, keine typischen Jahreszeiten, sondern nur einen Wechsel zwischen Trockenzeit und Regenzeit. Regenzeiten sind September bis November und April bis Juni. Die regenreichsten Monate sind Juni und Oktober (da gießt es dann aber auch Monsun-Eimern). Der trockenste Monat ist der Dezember.

Feierabend
Auf dem nächsten Bild sieht man die drei Grazien in etwas ausgelassener Stimmung in einer Freiluft-Bar in Kpalimé. Ich bin immer wieder überrascht von dem vielen Grün. Fast, als würden sie im botanischen Garten sitzen.

Geburtstagsfeier
Maman Thérèse, die Mutter der Kompanie und Leiterin des Waisenhauses "Centre", hatte Geburtstag. Es gab ein Essen mit Hühnchenfleisch und Dosenlimonaden für alle im Centre. Wenn man weiß, dass es so gut wie nie Fleisch gibt und die Dosenlimonaden ein kleines Vermögen kosten, dann mag ich mir gar nicht vorstellen, welche finanzielle Belastung diese Feier für Maman Thérèse bedeutet haben mag.


Adventskalender
Die Freiwilligen (oder "United Teenagers", wie ich sie insgeheim gerne nenne) haben aus den Stoffresten der Kleider, die sie haben nähen lassen, 24 kleine Päckchen mit Zuckerstangen (aus deutschen Weihnachtspaketen) und kleinen Spielzeugen (vom heimischen Markt) gemacht und daraus für die Kinder vom Centre einen Adventskalender gemacht. Bislang war so etwas im Centre unbekannt und dürfte ein schweres Erbe bedeuten für nachfolgende Freiwilligen-Generationen 😂



Weihnachtspaket
Apropos "deutsche Weihnachtspakete" ... Julia hat inzwischen ihr Weihnachtspaket geöffnet und neben einigen Leckereien (wie den oben angesprochen 24 Zuckerstangen) auch zwei Geschenke und Weihnachtsdeko gefunden. 


Ein Weihnachtspaket im Postpaket :)

Schwer beeindruckt von den Fähigkeiten der lokalen Bevölkerung (eigentlich nur denen seines weiblichen Teils) hat sich Julia ein Bild zugelegt von einem - ebenfalls lokalen - Künstler. Hübsch, oder?

Zum guten Abschluss
noch ein paar Bilder aus dem armen und doch so wunderschönen Togo.  In den Bildern aus Togo in diesem Blog findet ihr noch ein paar weitere Bilder, diesmal vom Markt. :)


Sonnenuntergang in Togo
Der Himmel in Afrika ist schon beeindruckend. Bei uns geht die Sonne eher in rot oder orange unter, in Togo offenkundig eher in violett...

...obwohl ...






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