FSJ in Togo - Der erste Monat ist geschafft!
Der erste Monat ist geschafft
30.10.2021
Es ist tatsächlich schon einen Monat her, dass ich Julia zum Flughafen gebracht habe. Inzwischen ist bei uns wieder der Alltag eingekehrt. Natürlich dreht sich täglich noch viel um Julia, aber eben nicht mehr alles. Dennoch, ab Montag beginnt unser Countdown:
NOCH 10 MONATE
Einsam ist es offenbar nicht im Centre, dem Waisenhaus, und irgendwas ist immer zu tun 😀
Die Arbeit hat endlich begonnen
Eigentlich sollte es ja bereits am 18. Oktober losgehen. Das wurde um eine Woche verschoben, aber auch da war Monsieur le Directeur leider nicht im Büro. Nach vier Stunden Wartezeit in langen Jeans (um "ordentliche Kleidung" wurde man gebeten) bei 32°C (90°F) gab man dann auf und kam am nächsten Tag wieder. Erneut dauerte es, diesmal 3 Stunden bei identischer Hitze und übrigens 80% Luftfeuchtigkeit. Doch diesmal wurde der Vertrag endlich geschlossen. ,
Ein Bild vom Krankenhaus
Das ist der Arbeitsplan für das ganze FSJ:
Bis Ende Januar wird Julia also in der Abteilung "Médecine" sein (das ist, wie sich inzwischen herausgestellt hat, die Intensivstation), danach geht es für vier Monate in die Pädiatrie (also Kinderheilkunde), dann für die restlichen drei Monate gemeinsam mit Lucie in die Chirurgie.
Die Arbeitszeiten
Julias Arbeitstag geht von 07:00 - 12:00, dann von 14:30 - 17:30 Uhr (siehe auch hier) Blöd ist, dass man zu Fuß über 20 Minuten in brütender Mittagshitze unterwegs ist vom Krankenhaus zum "Centre". Dann gibt es zu Essen, dann wieder zu Fuß zurück zum Krankenhaus, wobei natürlich super ist, dass man im Centre für sie kocht. Aber der Tag ist schon ziemlich lang und anstrengend. Immer mal wieder gönnen sich die Beiden dann eine Fahrt auf einem Moto-Taxi, allerdings ist ein echtes Problem das fehlende Kleingeld. Beim Abheben an den Automaten bekommt man immer nur 10.000er-Scheine, eine Fahrt auf einem Moto kostet aber nur 200-300 Franc. Und einfach mal Geld wechseln ist dort nicht so einfach wie bei uns. Allein schon mangels Supermärkten. Bislang haben sie dafür alle noch keine Lösung.
Besuch beim Videocall
Julia versucht uns einmal die Woche per WhatsApp-Videocall zu erreichen. Bislang hat sie das immer über das WiFi vom Centre gemacht und die Verbindung war gruselig. Abgehackt, weniger ein Video als vielmehr wechselnde Standbilder. Jetzt hatte Julia ihren neuen Vertrag über - ich glaube - 80 Gigabyte/Monat abgeschlossen und schon hatte sie eine Blitzsaubere 4G-Verbindung.
Wer das Kind bei Julia ist? Keine Ahnung. Wusste Julia auch nicht. Die Kinder gehen da vom Centre oder auch aus der Nachbarschaft alle so ein uns aus. Dieses Kind stieg in Julias Bett als sie gerade begann, schnappte sich ganz selbstverständlich einen der Ohrhörer und lauschte dem Gespräch bis sie irgendwann auf Julias Schoß zusammensackte und einnickte.
Tja, is' halt nicht Deutschland. 😂 Die Fotos, welche über Julia zu schweben scheinen, sind einfach nur ihre Fotos, die sie auf das Moskitonetz über ihrem Bett gelegt hat. Heimweh ist zur Zeit ein echtes Problem. Aber das schafft sie schon.
Das erste Paket ist gestern angekommen!
Reichlich zerdrückt, aber es ist da! Am 04. Oktober losgeschickt war es 25 Tage unterwegs. Leider scheint das zweite Paket bereits in Deutschland verloren gegangen zu sein. Laut der Sendungsverfolgung wurde es nicht einmal bei der Post aufgegeben. Sehr ärgerlich, denn es waren einige schöne Dinge darin. 😡
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