Falsche Perspektive
Die falsche Perspektive
27.10.2021
Meine liebe Frau, die Gute, hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich zwar flott und fröhlich über die Erlebnisse unserer Tochter berichte, dass ich jedoch überhaupt nicht "aus der Perspektive des Vaters" berichte, wie ich es in meinem Blog vollmundig angekündigt habe. Sie hat nicht Unrecht. Allerdings sagt das gleichzeitig auch einiges über eigenen Geisteszustand aus. 😏
Wie kam es nur dazu?
Die Wochen vor Abflug
Tatsächlich hat sich in den Wochen vor Julias Abreise eigentlich alles nur um Julia gedreht. Wann ist die nächste Fahrstunde? Wann die Führerscheinprüfung? Welche Impfungen muss sie noch machen? Wann muss sie wieder nach Hamburg zur Impfung und wie kommt sie da hin? Was muss noch in den Koffer? Wieviel Koffer darf sie eigentlich mitnehmen? Wieviel dürfen sie wiegen? Und das Handgepäck? Wo machen wir denn die Abschiedsfeier? Was müssen wir dafür besorgen? Wollen wir Dein Auto nochmal vorher waschen? Schnell nochmal nach Parchim den Führerschein holen. Hast Du eine Kreditkarte? Wie funktioniert das mit den Buchungen und was kostet es? Wie checkst Du in den "Togo-Monaten" eigentlich Deinen Kontostand und wie läuft Dein Banking überhaupt? Wann geht der Flieger? Sind die Koffer gepackt? Hast du auch an alles gedacht und was wiegen die Koffer jetzt? Schnell zur Post, nochmal die Koffer wiegen lassen, dann nachts um 2 Aufbruch zum Flughafen.
Die ersten Wochen danach
Dann war sie im Flieger. Die ersten Tage waren wirklich ätzend. Dauernd hatte man eine Kloß im Hals. Beim Wäsche waschen hatte man plötzlich noch ein Kleidungsstück von Julia in der Hand. *uff*. Das legte man dann zusammen und brachte es in *uff* Julias Zimmer, wo es *uff* noch immer nach Julia roch. Boah. Julia mag Heimweh haben, aber wir hatten ordentlich daran zu knabbern, dass sie weg war. Und so liegen wir ihr seither beinahe täglich in den Ohren uns mit Informationen und Bildern zu versorgen, wann immer es geht.
Kurz: alles dreht sich nur um das Kind! Elterntypisch löst man sich selbst quasi auf und es gibt überhaupt nur eins um das sich alles dreht. So kam es vermutlich so meiner Reiseberichterstattung.
Päckchen packen
Inzwischen haben wir das zweite Päckchen auf den Weg gebracht, bevor noch das erste Julia erreicht hat. Wir haben das erste am 04.10. abgeschickt und nach über drei Wochen ist es noch nicht angekommen. Sie hatte Waschpulver dabei und "Sil" gegen Flecken. Das sind beides sehr beliebte Artikel. Schokolade hatte sie definitiv viel zu wenig. Der Versand per DHL ist übrigens am günstigsten. Auch das Handling ist im Prinzip ganz einfach, allerdings muss man bei jedem Paket bzw. Päckchen eine Zollerklärung erstellen. Und wem das an Gruseligkeit nicht reicht: die muss auch noch auf Französisch sein. Ja nee, is klar...
Zollerklärung
War aber am Ende gar nicht schlimm. Über die DHL-Website wird man komplett durch diesen Vorgang geführt. Was man vorbereiten sollte ist eine Liste aller Artikel mit Gewicht und Wert in Euro. Diese Artikel habe ich dann auf der Webseite deepl.com übersetzen lassen und in die dafür vorgesehenen Felder eingetragen. Zu Hause benötigt man dann noch einen Farbdrucker, um das auszudrucken.
So sah unsere erste Zollerklärung aus:
Sendungsverfolgung
Und wenn man zu den 16 Euro Porto (für ein 2-kg-Päckchen) noch 4 Euro drauflegt, dann gibt es dazu eine online-Sendungsverfolgung. Der nachfolgende Screenshot zeigt wie es aussieht, wenn die Sendung Deutschland verlassen hat, aber noch nicht beim Empfänger eingetroffen ist.
Auffällig: die Sendung lag wochenlang in Deutschland, bevor sie über Frankfurt per Luftfracht verschickt wurde.
Da wir also noch immer nicht wissen, wie lange ein Paket unterwegs ist, arbeiten wir jetzt bereits Paket Nummer 3. Das sollte dann vermutlich bis Mitte November verschickt worden sein, damit es eine Chance hat pünktlich zu Weihnachten einzutreffen. Kaum ist Paket Nummer 2 also verschickt packen wir jetzt Paket Nummer 3. Und mal sehen, wann Paket Nummer 1 ankommt ...ich werd' noch irre...
Kommentare
Kommentar veröffentlichen